Kommentar zu dem Artikel: Robert Koop: Vorurteile und diffuse Ängste“

Unser Kommentar zu

BN: Vorurteile und diffuse Ängste in Brögbern, noz.de 13.12.2013

Herr Koop wirft dem Ortsrat „fehlende Kenntnis und tiefe, unbegründete Vorurteilen von Feuerbestattungen“ vor. Immer wieder wird versucht die Brögberner auf dieser Schiene darzustellen. Der Ortsrat hat sich, im Gegensatz zu anderen städtischen Politikern, sehr wohl eingehend mit der Thematik beschäftigt. Einzelne Mitglieder haben Bestatter zu tatsächlichen Zahlen von Kremationen befragt, haben sich die Wirtschaftlichkeitsberechnung vorlegen lassen, haben mit Lingenern Bestattern gesprochen und alle haben sich mit der Thematik intensiv auseinandergesetzt. Wie kann man sich anmaßen, diese ernsthafte Auseinandersetzung dermaßen zu kritisieren. Fragen Sie die Brögberner. Gegen den Vorgang der Kremation hat doch kaum jemand etwas. Auch hier in Brögbern lassen sich Menschen kremieren, auch hier lebt man nicht mehr in Höhlen. Offensichtlich ist aber eine ernsthafte Diskussion über die Folgen/Belastungen nicht erwünscht, ansonsten würde man nicht immer wieder über diese Schiene versuchen sämtliche Bedenken zu zerreden und auf die „Vorurteile und Irrationalität“ der Brögberner oder auch Darmer oder auch Biener, die gegen das Vorhaben sind zu sprechen kommt. Das ist doch mehr als verdächtig! Das macht man nur, wenn man die tatsächlichen Bedenken nicht widerlegen kann. Oder liegen den Bürgernahen andere Zahlen vor?

„Die tatsächliche Auffassung im Ortsteil gibt es nicht wieder“ – sagt wer? Wer von den Bürgernahen hat mit welchen Bürgerinnen und Bürgern im Ortsteil Brögbern gesprochen? Wie ist denn die Auffassung im Ortsteil? Bitte informieren Sie doch die Einwohnerinnen und Einwohner und auch den Ortsrat. Gibt es eine Bewegung für das Krematorium in Brögbern? Sicherlich – aber dann muss man sich auch dazu bekennen. Niemand ist gezwungen worden zu unterschreiben oder sich gegen das Krematorium an diesem Standort zu engagieren.

„Die Stadt und die Region bräuchten ein Krematorium“ – sagt wer? Die nackten Zahlen nicht! Und wenn, dann kann man doch auch wirklich einen Platz suchen, der Bürger nicht in ihrem Lebensalltag stört, das wäre doch eine wirklich bürgernahe Art und Weise mit der Thematik umzugehen. Dass Sterben zum Leben gehört, das haben viele von uns auch schon erfahren, das muss niemandem hier gesagt werden. Dieses wird doch immer nur von denen als Parole herausgebracht, die sich selbst nicht gerne mit ihrer Endlichkeit auseinandersetzen. Aber darum geht es doch bei der ganzen Diskussion nicht!

Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit muss unbedingt gestellt werden! Nur hierin zeigt sich, welche Folgen und Belastungen tatsächlich zu erwarten sind. Wenn man diese Frage auf die Investoren abschiebt und auf deren Verantwortung, so zeigt das doch lediglich, dass man sich eigentlich nicht ernsthaft mit den Folgen auseinandersetzen will! Das ist aber doch genau das, was die Brögberner Bevölkerung einfordert: ernsthafte Diskussion und nicht Vertröstung mit dem Hinweis auf 1500 Einäscherungen („Krematorium light“). Wer will sich auf Worte oder städtebauliche Verträge verlassen? Wir müssen mit den Folgen leben, nicht Sie! Das muss man ernst nehmen, will man als Politiker ernst genommen werden!

Zur Frage der Emissionen: Zu argumentieren „Die Emissionen eines Krematoriums seien andernorts in Deutschland, Europa und der Welt kein Problem und würden es auch hier nicht sein“, ist wohl mehr als dürftig. Wer sagt das – die bürgernahen Chemiker? Fakt ist, dass der Grenzwert für Quecksilber nicht existent ist; Fakt ist auch, dass man sich nicht ernsthaft damit auseinandersetzen will. Die angebotene online-Überwachung ist nicht bearbeitet – obwohl schon seit Mai von Anwohnern angesprochen! Und der Hinweis eines informierten Bürgers in der Ratssitzung vom 27.11., dass man die zur Zeit stattfindende Veränderung des Gesetzes doch auch abwarten kann und dann mit den neuen Auflagen nochmals neu für Lingen überlegen kann, belächelt und nicht ernsthaft diskutiert. Warum nicht? Will man wirklich das Beste für die Bürgerinnen und Bürger oder will man einfach nur ein Vorhaben „durchboxen“?

Die Bürgernahen verurteilen pauschal alle Projektgegner – und in Deutschland gab und gibt es viele, die gegen die Ansiedlung eines Krematoriums argumentieren. „Irrational und ohne inhaltliche Substanz“ werden als Schlagwörter benannt. Nennen Sie Gegenargumente – widerlegen Sie die Aussagen, die wir und andere zum Krematorium gemacht haben – wir haben Ihnen in groben Zügen diese sogar schriftlich zukommen lassen. Sie sind bisher noch nicht dazu gekommen, sich ernsthaft damit auseinanderzusetzen; sicherlich haben Sie auch vieles anderes zu tun – wir wollen es Ihnen mal nachsehen. Aber verschonen Sie uns dafür auch mit Ihren pauschalen Äußerungen. Wollen Sie eine ernsthafte Diskussion oder nur ein Vorhaben endlich durchbringen?

Fair bleiben – bürgernah bleiben – ehrlich bleiben! Sagen Sie mal ehrlich, wie es zu diesem Standort gekommen ist (gerne helfen wir, falls Erinnerungslücken bestehen) und dann beantworten sie uns die Frage, ob dieses Vorgehen fair, ehrlich und bürgernah ist!

Bürgernah? Dann kommen Sie nach Brögbern – seien Sie den Bürgerinnen und Bürgern nah und setzen sich ernsthaft mit Ihnen auseinander, statt pauschal zu urteilen. So könnte Politik, so könnten auch Politiker wieder glaubhaft und bürgernah werden!

Meldung, 13.12.2013, 14:01 Uhr, noz.de: "BN: Vorurteile und diffuse Ängste in Brögbern"

C.

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